Die neuen Strafzölle der USA konnten offenbar nicht auf direktem Wege überbracht werden. Der chinesische Verhandlungsführer war Nachts um 1.00 Uhr nicht erreichbar.
US-Präsident Donald Trump fordert im Handelsstreit mit China Zugeständnisse der Regierung in Peking. Die Volksrepublik müsse einiges machen, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, sagte Trump. Die USA bräuchten wesentlich bessere Handelsvereinbarungen zwischen beiden Ländern.
Keine Übereinkünfte bei Gesprächen, der Handelskrieg verschärft sich.
Die jüngsten Gespräche in Shanghai hatten keine Fortschritte gebracht. Trump kündigte daraufhin an, ab 1. September Sonderzölle auch auf bisher davon verschonte chinesische Waren im Volumen von 300 Milliarden Dollar verhängen zu wollen. Dies könnte Handys, Laptops, Spielzeug und Schuhe treffen. Damit eskaliert der monatelange Streit und nährt die Furcht vor einer globalen Rezession. Die Börsen gaben deshalb am Freitag deutlich nach. China hat Gegenmaßnahmen angekündigt.
Zwei mit der Situation vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, Trump habe sich am Donnerstag zu den jüngsten Handelsgesprächen unterrichten lassen. Er habe am Ende seinen Handelsbeauftragten Robert Lighthizer angeordnet, China über die neuen Zölle vorab zu unterrichten und diese dann via Twitter öffentlich gemacht.
Auch wichtigste Korrespondenz zwischen den Großmächten wird anscheinend nun per Twitter übermittelt.
Lighthizer habe gesagt, es könne schwierig werden, den chinesischen Verhandlungsführer Liu He ans Telefon zu bekommen, weil es zu der Zeit 1 Uhr morgens in China sei. „Wenn du ihn nicht erreichen kannst, hinterlasse einfach eine Nachricht per Twitter“, soll Trump Lighthizer daraufhin geraten haben.