Die größten Investoren der Welt investieren nichts mehr. Sie alle glauben mometan nicht mehr an ein weiteres Wachstum der Wirtschaft.
Es ist eines der größten Alarmzeichen der Weltwirtschaft, wenn Top-Investoren das weitere Investieren einstellen. Und nun Mitte 2019 ist es soweit. Die Summe klingt unglaublich: Gigantische 122 Milliarden Dollar an Reserven hat z. B. Börsen-Legende Warren Buffett angehäuft. Er sieht einfach keine lohnenswerten Investitionsziele. Auch andere Großanleger halten sich zurück. Es gibt kaum mehr Unternehmen und westliche Volkswirtschaften die sicher sind, und in deren Augen noch wirtschaftlich stark wachsen werden. Bereits taucht in allen Wirtschaftsmedien das gefährliche Wort „Rezession“ auf. Das einzige was dann noch wächst, sind die Sorgen.
Warren Buffett stellt das Investieren ein
Warren Buffett, einer der größten Investoren der Welt, legt dieses Jahr kein neues Geld mehr an.
Ein Mann, der den wundersamen Kreislauf, den wir „Wirtschaft“ nennen, in diesen Tagen unterbrochen hat, heißt Warren Buffett. Er ist ein Multi-Milliardär aus Omaha (Nebraska) und der wohl erfolgreichste Investor aller Zeiten. Ausgerechnet er hat das Investieren eingestellt.
Seine Firma Berkshire Hathaway sieht die Welt – und insbesondere die Welt der Aktien – am Ende eines Wachstumszyklus und hat daher die Cash-Reserven dramatisch erhöht. Am Ende des zweiten Quartals lagen sie bei 122 Milliarden US-Dollar – ein Rekord. Mehr als jeder zweite Dollar seines Aktienportfolios (siehe Grafik) liegt damit neben dem Spieltisch.
Überall auf der Welt gehen Investoren nun in Warteposition
Laut Merrill Lynch pumpen Anleger ihr Geld derzeit lieber in Anleihen oder auf ihre Bargeldkonten (besonders in Südostasien) – und entziehen dem Aktienmarkt damit Liquidität. Der Rückzug findet auf Raten statt: Nach Angaben des Investment Company Institute haben die Anleger schon im April und Mai einen mehrwöchigen Rückzug vom US-Aktienmarkt vollzogen und ein Nettovermögen in zweistelliger Milliardenhöhe entnommen.
Christian Nolting, Chief Investment Officer für Deutsche Bank Wealth Management, die mehr als 338 Milliarden Dollar verwaltet, hat das Aktienportfolio von 50 auf 40 Prozent reduziert. Man sei im „Geldmitnahmemodus“, erklärt der Manager. Die Konjunkturaussichten verunsichern auch den 222 Milliarden Dollar schweren Fonds von Pictet Wealth Management, der seine Barreserven zwischenzeitlich auf 15 Prozent anhob. Es ist das Dreifache von dem, was vergleichbare Fonds über ein Jahrzehnt an Barreserven halten sollten, so „Bloomberg“.
Konjunkturabkühlung trifft die normalen Menschen am härtesten
Es lebe die Passivität, zumindest in der Welt der großen Investoren. Angestelle, Arbeiter (besonders in der Automobilindustrie), Handwerker, aber auch Kleinunternehmer werden die Folgen von Konjunkturabkühlung und Investorenzurückhaltung bald zu spüren bekommen. Kurt Tucholsky weiß warum, den er sagt: „Was die Weltwirtschaft angeht, so ist sie verflochten.“